Tschernobyl Ursache

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Die Tschernobyl Ursache – Wie es zur Nuklearkatastrophe kam

Die Tschernobyl Katastrophe ist noch heute eines der Hauptargumente von Atomkraftgegnern. Häufig wird der Nuklearunfall hier als Mahnung dargestellt, dass AKWs eben zu gefährlich und umweltschädlich sind, um damit Strom zu erzeugen. Häufig vergisst man dabei die Realsituation am 26. April 1986 im Reaktor 4. Denn trotz des Themas Nuklearenergie sollte man die Frage stellen: Welche menschlichen Fehler sind passiert, die den Unfall überhaupt erst möglich machten? Gab es technische Mängel, die zur Katastrophe führten? Waren es Mensch und Maschine, oder nur eines der beiden Faktoren?

Offizielle Erläuterung der Sowjetunion

Menschliches Versagen und die Unachtsamkeit des Personals haben den Fehler erst möglich gemacht. So lautete zumindest die Aussage der sowjetischen Regierung in den Jahren nach der Katastrophe. Die Gründe für die Beschuldigung waren offensichtlich. So es ist doch leichter, einigen wenigen Mitarbeitern die Schuld zu geben. Dass die Fehler aber auch bei der Konstruktion des Reaktors lagen, ist weit schmerzlicher. Dazu kommt, dass ein Teil der beschuldigten Mitarbeiter schon wenige Wochen nach der Katastrophe starben. Die Hauptschuld sah man bei dem stellvertretenden Leiter des AKWs Tschernobyls, Anatoli Stepanowitsch Djatlow. Er wurde 1987 zu zehn Jahren Haft aufgrund dem “kriminellen Leiten eines potenziell explosionsgefährlichen Versuchs” verurteilt. Nach fünf Jahren Haft wurde er vorzeitig entlassen.

Kombination aus technischen und menschlichen Fehlern als Ursache Tschernobyl

Ohne die Kombination aus menschlichen und technischen Fehlern wäre die Katastrophe zweifellos nicht so möglich gewesen. Das zeigt sich schon, bevor der Test überhaupt begonnen hat. So soll derselbe Versuch, der schon 1985 bei Reaktor 3 nicht funktioniert hat, noch einmal bei Rektor 4 durchgeführt werden. Der einzige Unterschied: Ein verbesserter Spannungsregler.

Die Fehler des Personals und der Führung waren jedoch ebenfalls eklatant. Schon bei der Reduktion der Leistung wurden aufgrund Strombedarfs in Kiew nicht nach Plan gearbeitet.

Die Hauptursachen waren demnach Konstruktionsfehler: Besonders im niedrigen Leistungsbereich ist der Atomreaktor sehr instabil. Ein RBMK-1000-Reaktor funktioniert primär auf der Basis von Graphit. Graphit dient also in dem Fall dazu, die sehr energiereichen Neutronen abzubremsen. In Kombination mit Wasserkühlung kann das zu einer Leistungsexkursion (d.h. exponentiell ansteigender Leistung im Reaktor) führen. Weil der Kernbrennstoff im Reaktor vorher schon weitgehend verbrannt war, erhöhte das das Risiko noch einmal und ist somit als zusätzliche Tschernobyl Ursache für den Unfall zu zählen.

Achillesfersen Wasserkühlung und Graphitstäbe

Dazu kam eine ganz offensichtliche Fehlkonstruktion der Reaktorstäbe. Durch das Einfahren sollte eigentlich laut Plan eine Reduktion der Leistung realisiert werden. Tatsächlich ist das aber erst der Fall, wenn die Stäbe ganz eingefahren sind, was einige Sekunden dauert. Die Spitzen der meisten Reaktorstäbe war aber mit Graphit bedeckt. Bei der Einfuhr führte das dazu, dass der Reaktor praktisch kochte. Als Ingenieur Akimov die Notabschaltung manuell betätigte, fuhren zusätzlich noch vier Reaktorstäbe ein. Die Folge war eine Leistungsexkursion innerhalb weniger Hundertstelsekunden und die anschließende Explosion des Reaktors.

Menschliches Versagen und Fehlentscheidungen in der Sowjet-Hierarchie

Doch auch menschliche Fehler trugen essentiell dazu bei, dass es überhaupt soweit kommen konnte. Das war etwa die Entscheidung, die Leistungsreduktion des Reaktors nicht nach Plan durchzuführen. Das lag lediglich daran, dass mehr Strom für Kiew zum Zeitpunkt des Tests gebraucht wurde. Ohne Zweifel führte das zu einer Anreicherung von Xenon, die ebenfalls zur Katastrophe führte. Die Anweisung, die verheerende Notfallabschaltung zu betätigen, wurde von Schichtleiter Akimov betätigt. Ihm wurde das von Vize-Leiter Djatlow unter Androhung der Kündigung befohlen. Trivial: Weil das Team vergass, die Notfallkühlung wieder anzuschalten, kam es ebenfalls zu einer enormen Anreicherung von Xenon, was einer Leistungsexkursion den Weg bahnte.

Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links

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