Tschernobyl Opfer

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Die Tschernobyl Opfer – Menschliche Verluste durch die Nuklearkatastrophe

Die Katastrophe von Tschernobyl schockte die Welt. Besonders die Fotos und Aufnahmen von Verwundeten sorgte bei vielen Menschen rund um den Globus für Entsetzen und Ablehnung der Nuklearkraft als Energieträger. Wie viele Menschen tatsächlich an der Katastrophe erkrankt und verstorben sind, lässt sich heute schwer sagen. Die Statistiken und Schätzungen schwanken mitunter stark. Bei der Zahl an verstorbenen Ersthelfern ist man hingegen weit konkreter.

Ersthelfer: Die tödlichen Folgen der akuten Strahlenvergiftung

Als bei der Feuerwehr von Prypjet das Telefon klingelte und Männer zum Reaktor 4 ausrückten, war von starker Verstrahlung noch keine Rede. Feuerwehrmänner machten Witze, versuchten das Feuer am Dach bestmöglich zu löschen. Rund um sie lagen Graphittrümmer mit enormer Strahlung. Die Folgen konnten schlimmer kaum sein. Sie erkrankten innerhalb weniger Tage an akuter Strahlenvergiftung. Viele von ihnen starben, weil sie zu lange zu hohe Dosen an Strahlung ausgesetzt waren.

Ganz ähnlich ging es dem Schichtpersonal im Reaktor. Sie waren sich großteils der extremen Strahlung nicht bewusst. Nicht Wenige retteten ihre Kameraden und gingen dabei enorme Risiken ein. So zum Beispiel Valery Perevozchenko, der eine lethale Strahlendosis bei der Suche nach einem Arbeitskollegen nach dem Unfall erlitt. Er starb schon ein Monat später in einem Krankenhaus in Moskau. Insgesamt starben rund 50 Menschen an den direkten Folgen der Nuklearkatastrophe. Es ist schwer, die exakte Todeszahl zu nennen, weil die radioaktiv verstrahlte Menschen oft erst Jahre später verstorben sind und zwischenzeitlich kurze Phasen der Besserung hatten. Ein Verlauf mit Phasen der Beschwerdelosigkeit und des Wohlfühlens ist bei der Strahlenerkrankung und der akuten Strahlenvergiftung normal.

Erkrankungen und Tschernobyl Opfer in ganz Europa

Für viele Wissenschaftler weit interessanter ist aber die Anzahl an Menschen, die indirekt durch die Katastrophe erkrankt oder sogar gestorben sind. Das macht den Großteil der Tschernobyl Opfer aus. Nur verhältnismäßig wenige Menschen sind an akuter Strahlenkrankheit gestorben. 9000 Menschen sind Schätzungen zufolge aufgrund des Tschernobyl-Vorfalls in den drei am stärksten betroffenen Ländern (Weißrussland, Russland und Ukraine) an tödlichem Krebs und Leukämie erkrankt. Doch auch diese Zahl wird nicht von allen Autoritäten anerkannt.

Bei den sogenannten Liquidatoren, das heißt den Helfern, die sich um Aufräumarbeiten kümmerten, gibt es ebenfalls Studien. Hier gibt es aber unterschiedliche Resultate. Weltweit akzeptiert ist jedoch die Tatsache, dass in der Ukraine alle Kinder, die nach 1986 geboren wurden, signifikant öfter an allen Leukämiearten erkranken, als zuvor. Insgesamt rangieren die Opferzahlen stark. Seriöse Quellen nennen in der Regel Zahlen von 4.000 bis 9.000, die insgesamt bis heute an den Folgen der Tschernobyl-Katastrophe verstorben sind.

Jodtabletten und Evakuierung

Ohne Zweifel hätten hunderte, oder gar tausende Menschen vor Erkrankungen als Folge des Reaktorunfalls mit relativ einfachen Mitteln geschützt werden können. So hätte man durch die Ausgabe von Jodtabletten Krebserkrankungen in der Ukraine vermutlich stark reduzieren können.

Elementar ist natürlich, wie lange man Strahlung unmittelbar ausgesetzt ist. Im Falle von Tschernobyl hätte man mit einer sofortigen Evakuierung nach wenigen Stunden die Strahlenbelastung für die lokale Bevölkerung bedeutend senken können. Durch günstige Winde war die Gefahr für die Menschen im Umkreis aber glücklicherweise weniger gefährlich als zuerst angenommen.

Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links

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